3 x 11 Jahre „De Köbes von Griefroth“

Nä, datt woren jo widder en paar Jahrzehnte…
… eine Lobhudelei auf Volker Passow


Bei der ehemaligen WDR-Sendung „Zimmer frei!“, in der ein prominenter Gast versuchte die beiden Moderatoren Christine Westermann und Götz Alsmann davon zu überzeugen, dass er den Platz im fiktiven freien Zimmer dieser TV-WG verdient habe und sich dafür vielen Fragen und Spielen stellen musste, gab es eine ganz besondere Stelle: Die Lobhudelei!

Eigentlich ist dieses Substantiv sehr abwertend, doch meist war das was dort von einem Freund oder Kollegen über den eventuellen neuen Mieter gesagt wurde überhaupt nicht abwertend. Und auch über Volker ist diese Lobhudelei nicht negativ, aber dieses schöne Wort passt einfach.

Wollen wir mal gleich mit einem Superlativ starten: Volker ist ein Tausendsassa!
Wir kennen Ihn als „Köbes von Griefroth“ und als Sitzungspräsidenten. Oft führt er als Moderator durch einige unserer Veranstaltungen und ist seit 26 Jahren Mitglied bei der Wagenbaugemeinschaft „Om letzte Stipp“. Oder, wenn wir mal in Richtung Sommer blicken, sieht man ihn an Pfingsten hier in Grefrath mit Frack über die Straße ziehen. Schön, dass er den Bezug zur Heimat nicht verloren hat, auch wenn er mittlerweile mit seiner Familie seit 11 Jahren In Mülheim-Kärlich wohnt. Nicht nur, dass er dort seiner eigentlichen Arbeit nachgeht (ja, dafür hat er auch noch Zeit), er ist dort auch in der SPD aktiv .

Aber bleiben wir mal beim Karneval, seiner großen Leidenschaft. Durch seine Eltern, Nachbarn und Freunde kam er früh und auch intensiv in Kontakt damit und 1987 (Session 1986/1987) stand er mit 10 Jahren (jaaa, er ist älter als er aussieht ?) bei unserer ersten Kindersitzung im Landhaus das erste Mal auf der Bühne. Hubert Rösberg war damals der Sitzungspräsident und seine Frau Marietherese hatte den kleinen Volker gefragt, ob er bei der Sitzung nicht etwas machen wolle. Natürlich wollte er und für das was bis heute folgte, hat er schon viel Lob, Anerkennung und so manche Ehrung erhalten.

Aber erstmal zurück: Mit 15 Jahren (also 1992), in der Session in der Hubert und Marietherese Prinzenpaar waren, hatte er dann den ersten Auftritt auf der Prunksitzung. Damals als Schuljunge, mit der Lederschultasche seiner Schwester und Matrosenkragen, den seine Mama genäht hatte. Darauf folgten noch zwei weitere Auftritte, z.B. als Arzt, bis er dann schlussendlich seine Paraderolle, den Köbes, gefunden hatte.

Mittlerweile gehört er im Neusser Raum zum festen Bestandteil der Karnevalssitzungen. Bekannt, beliebt und immer freudig erwartet. Egal ob in Norf, Holzheim, Nievenheim oder letztes Jahr im neu aufgelegten „Nüsser Ovend“, einer darf nicht fehlen: Der Köbes von Grefrath.

Aber nicht nur im Umland stand er schon auf der Bühne. Auch in Aachen, Düsseldorf, Eschweiler oder in der Session 1999/2000 mit dem HKV in Berlin. Natürlich ist klar, dass er auch in Mülheim-Kärlich schnell Kontakte zum Karnevalsverein knüpfte und der Köbes dort seit 2013 fester Bestandteil der Sitzung ist. Übrigens: Seit 2019 führt er dort auch als Sitzungspräsident durch den Abend.

Aber er kann nicht nur quatschen. So brachte er zur Jahrtausendwende mit dem Männerballett Blau-Weiß-Rot Novesia Funken die Bühnen in Norf und Holzheim zum Beben (Nein, das ist keine Anspielung auf irgendwelche körperlichen Attribute! Pfui!).

Nicht nur auf unserer Prunksitzung wartet das Publikum gespannt darauf, dass endlich der Köbes angesagt wird und uns mit kurzen oder ausschweifenden Geschichten zum Lachen bringt. Das tut er nie plump. Immer mit der richtigen Prise Volker dabei. Von ihm dargeboten würde auch der schlechteste Witz noch ordentlich zünden.

Die Professionalität zeigt sich daran, dass er sich immer gezielt auf sein Publikum einschießt. Ein Witz der in Grefrath funktioniert, muss nicht unbedingt in Neuss ziehen. Aber Volker handhabt es, wie die Rolle die er spielt. Ein Köbes stellt sich auf seine Gäste ein, mit Feingefühl und Bodenständigkeit. Und die Leute im Saal danken es ihm oft genug mit stehenden Ovationen. Ohne zwei bis drei Zugaben kommt meist nicht wieder runter von der Bühne. So mancher teuer eingekaufte Künstler, vielleicht sogar bekannt aus dem Fernsehen, spult sein Programm ab und reißt den Saal nicht mit. Das könnte dem Köbes nicht passieren. Wenn der Saal mal Anlaufschwierigkeiten hat, muss zur Not halt der Sitzungspräsident oder eine andere bekannte Person aus dem Ort dran glauben.

Wie oft hören wir nach Sitzungen: „Joa, der Bauchredner war jut, aber der Volker hat wieder Dinger rausgehauen. Sensationell!“ Und das Bemerkenswerteste daran ist: So leise wie es bei Volkers Wortbeiträgen ist, so still ist es zu keinem anderen Moment während einer Sitzung. Alle hängen ihm an den Lippen und warten auf die nächste Pointe.

In einem Bericht einer Zeitung war Anfang 2019 zu lesen, dass Grefrath das karnevalistische Maß aller Dinge ist, stammen doch von hier viele aktive Karnevalisten, die in Neuss ordentlich Rabatz machen (oder fast weltweit wie der Volker). Aber, und da schließt sich der Kreis zum Vorwort, nicht der Ort sorgt für diese Besonderheit, sondern die Menschen dort!

Volker, was du machst, machst du mit Leib und Seele. Lass dir das niemals vermiesen und bereicher die Welt weiterhin mit deinem Witz und Engagement! Hätten wir ein fiktives freies Zimmer in einer TV-WG, wir würden dir den Schlüssel sofort geben

DANKE VOLKER!

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